Reiseimpfung gegen Chikungunya

Fieber und teils monatelang anhaltende Gelenkschmerzen zählen zu den möglichen Folgen einer Infektion mit dem Chikungunya-Virus. Die Übertragung erfolgt über Stechmücken v.a. in tropischen und subtropischen Regionen Asiens, Afrikas und Lateinamerikas. Insbesondere bei Reisen in Gebiete mit aktuellem Ausbruchgeschehen empfiehlt die STIKO jetzt eine Reiseimpfung gegen Chikungunya. 

Rechtzeitig Arzt-Termin vereinbaren

Reiseimpfungen sollten idealerweise bis max. 14 Tage vor Reiseantritt abgeschlossen sein. 

Vereinbare daher rechtzeitig – am besten bereits 4 bis 8 Wochen vor Abreise – einen Termin zur Reise- und Impfberatung bei einer Ärztin oder einem Arzt in deiner Nähe.

Frage deine Ärztin oder deinen Arzt, wie du dich durch Reiseimpfungen schützen kannst – egal wohin die Reise geht.

Chikungunya: Krankheitsbild, Risikogebiete & Impfung1,2

  • Krankheitsbild

    In Tansania, wo ein Ausbruch erstmals in den 1950er Jahren dokumentiert wurde, bedeutet „Chikungunya“ so viel wie „der gekrümmt Gehende”. 

    Tatsächlich zählen Gelenkbeschwerden (und daraus resultierend eine gebückte Körperhaltung) zu den typischen Symptomen einer akuten Chikungunya-Infektion. 

    Die charakteristischen Gelenkschmerzen betreffen meist mehrere Gelenke (beidseitig), z. B. Handgelenke, Knöchel und Fingerglieder sowie Schultern, Ellenbogen und Knie.

    Weitere mögliche Symptome in der akuten Krankheitsphase sind Fieber, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen und/ oder eine Bindehautentzündung. 

    Hautausschlag: Bei etwa der Hälfte der Betroffenen zeigt sich ein juckender Hautausschlag, auch kleinere Hauteinblutungen und Zahnfleischbluten sind möglich. 

    Chronische Phase: Ein Teil der Patienten hat mehr als 3 Monate (teils auch noch nach 12 Monaten) anhaltende Beschwerden, wie z. B. Gelenk- und/ oder Muskelschmerzen. 

    Komplikationen: Zu den möglichen Komplikationen zählen neurologische Auswirkungen wie z. B. Enzephalitis (Gehirnentzündung), eine Hirnhautentzündung oder das Guillain-Barré-Syndrom (Polyneuropathie mit Muskelschwäche). Auch die Augen und das Herz können in Mitleidenschaft gezogen werden. 

    Todesfälle gibt es vor allem unter Neugeborenen und älteren Menschen.

    Nach einer durchgemachten Infektion besteht eine vermutlich lebenslange Immunität. 

    Therapie: Die Behandlung zielt allein auf die Linderung der Symptome ab, eine ursächliche Therapie steht nicht zur Verfügung. 

    Inkubationszeit (Zeit von der Ansteckung bis zum Auftreten der ersten Symptome): 3-7 Tage – mitunter auch weniger als 3 Tage. 

    (Quelle: World Health Organization, Chikungunya, unter https://www.who.int/health-topics/chikungunya#tab=tab_1 (abgerufen am 24.07.2025))

  • Erreger und Übertragung

    Erreger: Chikungunya-Virus (CHIKV) 

    Übertragung: Die Übertragung der Viren auf den Menschen erfolgt in der Regel durch Stechmücken der Gattung Aedes, wobei insbesondere die Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) sowie die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) eine Rolle spielen. Diese Mücken stechen vor allem tagsüber zu. 

    Vorsicht Regenzeit: Die Hauptübertragungszeit fällt typischerweise mit Perioden vermehrter Regenfälle zusammen.

  • Risikogebiete

    Chikungunya-Endemiegebiete finden sich vor allem in tropischen und subtropischen Regionen in Asien, Afrika und Lateinamerika. 

    Ausbreitungswelle: Chikungunya breitet sich seit 2004 weltweit aus. Mittlerweile wurde das Virus in über 100 Ländern nachgewiesen. 

    Die höchsten Fallzahlen wurden 2023 verzeichnet in

    • Bangladesch
    • Thailand
    • In einigen afrikanischen Ländern

    Ausbruchsgeschehen (Stand: Juni 2025) gibt es auch in Bolivien, Kenia, Madagaskar, Mauritius, Mayotte, La Réunion, Somalia und Sri Lanka. Selbst in Europa kam es in der Vergangenheit in Italien und Frankreich sporadisch zu kleineren Ausbrüchen. Zuletzt (Stand: Juli 2025) wurde in Frankreich nahe der Deutschen Grenze eine autochthone Chikungunya-Infektion (also eine Infektion, die vor Ort stattgefunden hat) gemeldet. 

    Eine aktuelle Übersicht über Chikungunya-Ausbrüche findest du hier: Chikungunya virus disease worldwide overview

    Ob das Risiko im ganzen Reiseland oder jeweils nur in einer bestimmten Region erhöht ist, solltest du ggf. vor Abreise überprüfen.

  • Wer sollte sich gegen Chikungunya impfen lassen?

    Die STIKO (Ständige Impfkommission) empfiehlt die Reiseimpfung gegen Chikungunya grundsätzlich Personen ab 12 Jahren, die …

    • … in ein Gebiet reisen, für das ein aktuelles Chikungunya-Ausbruchsgeschehen bekannt ist

    • …einen längeren Aufenthalt (> 4 Wochen) oder wiederholte Kurzzeitaufenthalte in Chikungunya-Endemiegebieten planen und bei denen ein erhöhtes Risiko für eine Chronifizierung oder einen schweren Verlauf der Erkrankung besteht (z.B. Alter ≥60 Jahre oder eine schwere internistische Grunderkrankung).

    Beruflich induzierte Impfung: Darüber hinaus wird die Impfung auch Personen empfohlen, die z. B. in Forschungseinrichtungen und Laboratorien gezielte Tätigkeiten mit Chikungunya-Viren gemäß Biostoffverordnung ausüben. 

    Tipp: Lass dich von deinem Arzt beraten, ob eine Schutzimpfung gegen Chikungunya in deinem Fall sinnvoll ist. Vereinbare rechtzeitig vor Reiseantritt einen Termin. 

    Frage deine Ärztin oder deinen Arzt, wie du dich durch Reiseimpfungen schützen kannst – egal wohin die Reise geht.

  • Impfung gegen Chikungunya: Impfschema

    In Deutschland stehen zwei Impfstoffe zur Verfügung.

    • Lebendimpfstoff für Personen im Alter von 12 bis 64 Jahren
    • Totimpfstoff für Personen ab 12 Jahren

    Welcher Impfstoff im Einzelfall in Frage kommt, gilt es mit dem Arzt bzw. der Ärztin zu klären. 

    Beide Impfstoffe erfordern nur eine einmalige Impfung, wobei der Impfschutz etwa 14 Tage nach der Impfung aufgebaut ist. 

    Auffrischung: Zum jetzigen Zeitpunkt kann keine Aussage über die Notwendigkeit bzw. den Zeitpunkt einer Auffrischungsimpfung getroffen werden. 

     

Tipps zum Schutz vor Mückenstichen

Wer in Chikungunya-Risikogebiete reist, sollte sich besonders gut vor Stichen schützen. Die besten Tipps findest du hier:
 

#1 Die richtige Kleidung

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Oberteile mit langen Ärmeln, lange Hosen, Socken und geschlossene Schuhe bieten einen wichtigen Basisschutz gegen die Blutsauger. Gut geeignet sind helle, feste Stoffe z. B. aus Baumwolle oder Leinen. 

Je nachdem, in welcher Region du dich aufhältst, wird empfohlen, die Kleidung zusätzlich mit einem geeigneten Mückenspray einzusprühen.

#2 Mückenspray verwenden

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Um unbedeckte Hautstellen wie Nacken, Handgelenke und Knöchel zu schützen, ist ein wirksames Mückenspray (Repellent) erforderlich. Wenn du in den Tropen unterwegs bist, sollte das Mückenspray speziell für diese Regionen geeignet sein. 

Besorge dir das Mückenspray am besten noch zu Hause – hier kannst du sicher sein, dass das Präparat auf Wirksamkeit und Sicherheit getestet wurde. 

Wichtig: Repellents sollten erst 20 bis 30 Minuten nach Auftragen der Sonnencreme verwendet werden.

#3 Mückensichere Unterkunft

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Achte bei der Wahl deiner Unterkunft darauf, dass die Fenster durch Fliegengitter geschützt sind und eine Klimaanlage vorhanden ist. 

Fliegengitter helfen, die Blutsauger draußen zu halten. Und die Klimaanlage solltest du nachts laufen lassen, denn bei kühleren Temperaturen sind die Mücken weniger stechfreudig.

#4 Fürs Bett: Moskitonetze

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Um Mückenstiche im Schlaf zu vermeiden, sind Moskitonetze gefragt. Am besten, du nimmst sie von zu Hause mit auf deine Reise. 

Wie tagsüber die Kleidung, solltest du nachts insbesondere in Malaria-Risikogebieten das Moskitonetz mit einem Mückenschutzmittel imprägnieren. 

Tipp: Es sind auch vorimprägnierte Moskitonetze erhältlich. 

Reiseimpfungen für Risikogruppen

Für Personen mit besonderen Risiken gelten bzgl. Reiseimpfungen oft eigene Empfehlungen. Eine individuelle ärztliche Beratung ist wichtig!

Zu den Risikogruppen zählen u.a.: 

  • Schwangere und Stillende
  • Säuglinge und Kleinkinder
  • Senioren
  • Menschen mit Grunderkrankungen 
  • Personen, die einen Langzeitaufenthalt (über 4 Wochen) planen

Mehr erfahren

Frage deine Ärztin oder deinen Arzt, wie du dich durch Reiseimpfungen schützen kannst – egal wohin die Reise geht. 

Aktuelle Sicherheitshinweise beachten

Die Sicherheitslage am Reiseziel kann sich schnell verändern und entwickeln – das gilt auch für das Infektionsrisiko mit bestimmten Krankheitserregern. 

Beachte daher die jeweils aktuellen Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes und sprich mit deiner Hausärztin oder deinem Hausarzt.
 

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Alle Angaben sind zur Information für Reisende gedacht. Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes. 

Die Empfehlungen sind auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland, insbesondere bei längeren Aufenthalten vor Ort, zugeschnitten. Für kürzere Reisen, Einreisen aus Drittländern und Reisen in andere Gebiete des Landes können Abweichungen gelten. 

Alle Angaben sind stets auch abhängig von den individuellen Verhältnissen des Reisenden und erfordern ggf. eine medizinische Beratung. 

Die medizinischen Hinweise sind trotz größtmöglicher Bemühungen immer nur ein Beratungsangebot. Sie können weder alle medizinischen Aspekte abdecken noch alle Zweifel beseitigen oder stets vollkommen aktuell sein. 

Informationen zu den Impfungen basieren auf den Empfehlungen zu Reiseimpfungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) und der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e.V. (DTG); 

Entnommen aus: Robert Koch Institut: Epidemiologisches Bulletin. 14/2023. Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) und der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e. V. (DTG) zu Reiseimpfungen. 

Textquellen: 

1  World Health Organization, Chikungunya, unter: https://www.who.int/health-topics/chikungunya#tab=tab_1 (abgerufen am 24.07.2025)

2  Epid Bull 2025;28:3-38 https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/Epidemiologisches-Bulletin/2025/28_25.pdf?__blob=publicationFile&v=8

 

STIKO: Empfehlung zur Impfung gegen Chikungunya. In: Epidemiologisches Bulletin 28/2025 (Robert Koch Institut). Stand: 10. Juli 2025 

Auswärtiges Amt: Chikungunyafieber, unter: https://www.auswaertiges-amt.de/de/reiseundsicherheit/reise-gesundheit/chikungunyafieber-2562870 (abgerufen am 10.07.2025)

 

NP-DE-TVX-WCNT-250022, Juli 2025